Sie wollen, dass wir sie ‹lieben› / Russischer Kulturnationalismus

09.09.2023NewsFAZ OnlineNikolai Klimeniouk —   –  Details

Prager Frühling

Russische Intellektuelle sagen, die Kultur ihres Landes dürfe man nicht mit dem Regime verwechseln. Dabei untermauern auch große Dichter, dass wir die «Liebe» der Russen ertragen müssen. Auch wenn sie Vernichtung bedeutet. — Die Universität Vilnius hat sich vom russischen Bibelforscher Andrei Desnizkij getrennt, der dort seit vergangenem Jahr lehrte. Grund dafür waren Desnizkijs Artikel und Posts in sozialen Medien, in denen er über Jahre hinweg die sowjetische Besatzung der baltischen Staaten und die Annexion der Krim durch Russland relativierte. — Eine Journalistin machte auf diese Beiträge aufmerksam. Erwartungsgemäß provozierte die Entscheidung der litauischen Universität unter den russischen Intellektuellen und in den liberalen Medien im Exil einen Aufschrei der Empörung. Die Journalistin sei eine Denunziantin, die Entscheidung undemokratisch, Desnizkij sei ein wichtiger Wissenschaftler, der der Universität eine Ehre erwiesen habe, in einem zivilisierten Land wäre so etwas nicht passiert, in Litauen werde man für Meinungen bestraft, und überhaupt nirgendwo liebe man Russen. — 21. August 1968: Russische Truppen schlagen den «Prager Frühling» nieder. Bürger versuchen – erfolglos – eine Barrikade gegen die Panzer zu errichten.

 
 

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