Warum haben Sie Lexika zerschnitten, Wim Wenders? ‹Ich war geradezu bildersüchtig›

28.09.2023NewsZeit OnlineHella Kemper und Katja Nicodemus —   –  Details

Wim Wenders

Der Regisseur über seine frühen Sehnsuchtsorte, die Lehrzeit bei einem Pariser Kupferstecher und seine Liebe zu Niemandsländern — DIE ZEIT: Herr Wenders, Ihr neuer Spielfilm Perfect Days handelt von einem Mann, der in Tokio auf geradezu meditative Weise Toiletten putzt. Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Wim Wenders: An einem perfekten Tag ist man ganz bei sich. Man schadet niemandem und wird auch von niemandem behelligt. Das ist natürlich einfacher, wenn man, so wie ich, oft draußen auf dem Land weilt. In der Stadt ist das schwieriger … — ZEIT: Sie sind in Städten aufgewachsen, in Düsseldorf und Oberhausen. — Wenders: Ich bin mitten in Düsseldorf auf der Kaiserswerther Straße groß geworden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war von der Stadt nicht mehr viel übrig. Zerstörte Straßen und Häuserruinen waren meine ersten Kindheitseindrücke. Aber es gab den Rhein, der war gewaltig und schön. Mit fünf oder sechs war ich zum ersten Mal überhaupt auf dem Land. Später sind meine Eltern mit meinem Bruder und mir immer in den Schwarzwald gefahren. Das war nicht mein Ding. Immer nur diese Tannen, entsetzlich, man konnte nichts sehen außer Wald, keinen Horizont. Und man wurde von Mücken zerstochen. Ich wollte zurück in die Stadt

In unserer Gesprächsreihe «Meine Schule des Lebens» erzählen prominente Menschen von ihrem Bildungsweg.

 
 

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