Im Kampf der Weltanschauungen / Brauchen wir eine Idee, an die wir glauben müssen?

25.09.2023Punkt EinsÖ1Peter Trawny – Xaver Forthuber —   –  Details

Peter Trawny

Gast: Peter Trawny, Philosoph — Begegnen wir den brennenden Fragen der Gegenwart letztlich nur durch die Brille unserer eigenen Weltanschauung? Gibt es überhaupt eine andere Möglichkeit? Wie verhalten sich die oft radikal unvereinbaren Weltanschauungen unserer Zeit zueinander? Das sind Themen eines zentralen Vortrags auf dem diesjährigen Vienna Humanities Festival (25.9.-1.10.), den der deutsche Philosoph Peter Trawny am kommenden Mittwoch halten wird. — Dazu hat er den Begriff der Weltanschauung(en) durch die Philosophiegeschichte verfolgt: Lange Zeit umstritten, spätestens im 20. Jahrhundert dann hochpolitisch und geschichtsprägend, schien er zuletzt mehr oder weniger verschwunden. Aber heute erlebt er eine Renaissance, diagnostiziert Peter Trawny: Angesichts der Multi-Krise von Klimakollaps, Pandemie, Geopolitik oder auch rasanter Technologieentwicklung fühlen wir uns an einer Epochengrenze, sehen die Menschheit und womöglich das Schicksal des gesamten Planeten am Scheideweg. Und beim Versuch, damit umzugehen, finden wir uns in einem Kampffeld der Weltanschauungen wieder: Von der individuellen Identitätskonstruktion über Fragen von Ernährung, Versorgung und Demografie bis hin zur drohenden Vernichtung unserer Lebensgrundlagen und der Frage: Wieviel Radikalität rechtfertigt die Dringlichkeit, sie abzuwenden?

Weltanschauung, das ist eine aus der individuellen Erfahrung kommende «Interpretation der Wirklichkeit», hatte etwa der deutsche Philosoph Wilhelm Dilthey gemeint. Und bei aller Sehnsucht nach Objektivität, bei allen Appellen nach Sachlichkeit im Angesicht der Krise: Unterliegt nicht alles, was wir wahrnehmen, einer Interpretation, die von Ideen und Erfahrungen geprägt wird – bis hin zu den Ergebnissen der Naturwissenschaft?

Peter Trawny ist zu Gast bei Xaver Forthuber. Reden Sie mit: Wie halten Sie es mit der Weltanschauung? Was bestimmt, wie wir die Welt sehen – und welchen Teil davon? Sind Weltanschauungen grundsätzlich zulässig, nicht zuletzt auch um das eigene Handeln zu rechtfertigen oder sogar den «richtigen» Weg zu bestimmen, den die ganze Gesellschaft einschlagen soll? Können Weltanschauungen nebeneinander existieren? Was ist von den Geistes- und Sozialwissenschaften («Humanities») zu erwarten, was kann und soll Philosophie im Besonderen dazu beitragen, die Situation zu beschreiben und zu deuten?

 
 

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