Gospel & Blues made in Vienna – Norbert Schneider

29.09.2023Spielräume SpezialÖ1Verena Göltl —   –  Details

Norbert Schneider

Wie die meisten Wiener ist auch er kein echter, sondern ein «Zuagrasta». Der aus dem Weinviertel stammende Bluesgitarrist und Sänger Norbert Schneider setzt auf seinem neuen Album «Ollas Paletti» auf eine in der Dialektszene bislang eher unbekannte Zutat: den Gospel. — Für diesen gewagten Coup holt er sich zwei zusätzliche Stimmen in die Band, für die die sonst übliche Bezeichnung Background oder Additional Vocals eine Beleidigung wäre. Tini Kainrath und Alex Horstmann könnten Norbert Schneider gesanglich die Show stehlen, tun es aber nicht. Au contraire – sie rollen ihm wie selbstverständlich den vokalen Perserteppich aus, auf dem sich der dreifache Amadeus Music Award-Gewinner Schneider genüsslich ausbreitet. — Und so thematisiert der sympathische Dialektsänger, selbst auf die Lebensmitte zusteuernd, alle damit verbundenen Themen. Das Älterwerden, das Sterben, das Verlassen werden. Jetzt könnte man meinen, «Ollas Paletti» sei ein düsterer Abgesang auf alles Irdische – mitnichten, denn am Ende zählen immer noch: Glaube, Liebe, Hoffnung – und im Falle Schneiders: der Humor. Diese Tugend verteidigt auch die erstklassige Combo mit Max Tschida (Piano, Akkordeon), Georg Buxhofer (Kontra- und E-Bass), Alex Deutsch (Schlagzeug, Cajón) und Spezialgast Georg Schrattenholzer an der Posaune. — Das audiophile Extrazuckerl: aufgenommen wurde rein analog auf einem 8-Spur-Tonbandgerät mit allen Beteiligten im selben Raum. Und das hört man. Eine Platte mit Spirit, Echtheit und Groove, die wohltuend menschelt und jede KI mit einem Achselzucken in die Ecke weist.

 
 

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