Enthält leider keine Musik … Interpretationsvergleiche von Maurice Ravels ‹Bolero›

05.10.2023AusgewähltÖ1Helene Breisach —   –  Details

Maurice Ravel

«Ich habe nur ein Meisterwerk gemacht, das ist der Bolero; leider enthält er keine Musik.» Diese Aussage über sein berühmtestes Musikstück soll Maurice Ravel gegenüber seinem Kollegen Arthur Honegger gemacht haben. Dass ausgerechnet dieses «lange, progressive Crescendo» so populär wurde, soll seinen Schöpfer zeitlebens befremdet haben. Entstanden ist das etwa viertelstündige Werk als Ballettmusik für die Tänzerin Ida Rubinstein. Bronislava Nijinska als Choreografin setzte die 43-jährige Rubinstein in einem Kreis von 20 jungen Tänzern mit lasziven Bewegungen derart in Szene, dass der Skandal der Uraufführung 1928 wohl nicht allein auf die Musik zurückzuführen ist. Legendär der entsetzte Ausruf einer Dame im Publikum: «Hilfe, ein Verrückter!», die Ravel quittiert haben soll mit den nüchternen Worten: «Die hat›s kapiert!» — — Heute gilt der «Bolero» als eines der meistgespielten Werke der Orchesterliteratur: 18 Takte, die weder variiert noch entwickelt werden. Ihre Sogwirkung entsteht lediglich durch die veränderten Besetzungen und durch das beständige Crescendo. Das Originalklangensemble «Les Siecles», dirigiert von Francois-Xavier Roth, hat im Juni 2023 eine Neueinspielung des «Bolero» herausgebracht – auf der Basis von revidiertem Notenmaterial und mit sorgfältig ausgewählten Instrumenten der Originalzeit. «Ausgewählt» stellt die neue Aufnahme vor und vergleicht sie punktuell mit älteren Interpretationen.

 
 

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