Der türkische Trompeter Maffy Falay und seine wegweisende LP ‹Sevda› (1972)

29.10.2023MilestonesÖ1Christian Bakonyi —   –  Details

Maffy Falay

Als 1956 Trompeter Dizzy Gillespie den Auftrag erhielt, eine vom US-Außenministerium finanzierte Bigband zusammenzustellen und mit dieser eine Konzertreise durch Afrika und Asien zu absolvieren, machte diese auch in der Türkei Halt. Am Flughafen von Ankara wurden Gillespie und Kollegen von einer Band begrüßt, die vom 1930 in Kusadasi geborenen Trompeter Ahmet Muvaffak «Maffy» Falay geleitet wurde. Dizzy Gillespie zeigte sich von dessen Qualitäten beeindruckt und empfahl Falay, in die Vereinigten Staaten zu gehen. Was dieser prompt tat: Ab den frühen 1960er Jahren war Maffy Falay in den Ensembles von Benny Bailey, Phil Woods und Quincy Jones erfolgreich. — Mitte der 1960er zog Falay nach Schweden. Dort arbeitete er unter anderem mit Saxofonist Lars Gullin und Komponist George Russell zusammen. Und mit Trompeter Don Cherry, in dessen Band Falay auf einen weiteren türkischen Musiker traf: den Perkussionisten Okay Temiz. Falay und Temiz weckten Cherrys Neugier für türkische Musik, und gemeinsam experimentierte man an der Verbindung von traditionellen Rhythmen, Melodien und Skalen mit freier Improvisation. — Dies geschah auch im Rahmen der 1971 von Maffy Falay gegründeten Band Sevda (übersetzt: Liebe, Sehnsucht) – ohne Don Cherry, aber mit Okay Temiz. Zudem wirkten Violinist Salih Baysal, die Saxofonisten Bernt Rosengren und Gunnar Bergsten sowie Bassist Ove Gustavsson mit. Die im März 1972 in Stockholm entstandene, gleichnamige LP «Sevda» zählt zu den frühesten «Ethno-Jazz»-Aufnahmen – lange, bevor der Begriff entstand.

 
 

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