Krim-Geheimtunnel unter dem Meer: Putin-Plan aufgedeckt – China wohl beteiligt

25.11.2023NewsFrankfurter RundschauStefan Schmid —   –  Details

Kertsch-Krimbrücke

Ukrainische Angriffe auf die Krim-Brücke trafen Russland hart. Ein geplanter Tunnel soll dies verhindern, und lässt Rückschlüsse auf Putins Kriegstaktik zu. — Weil die ukrainische Gegenoffensive nicht den erhofften Erfolg brachte und Russland im Ukraine-Krieg sich mit der Offensive schwertut, wächst sich der Konflikt immer mehr zu einem Stellungskrieg aus. Dies lässt sich nicht nur an dem direkten Frontverlauf beobachten, sondern auch im Gebiet dahinter. So werden Nachschublinien wie entlang der Nordküste des Asowschen Meers stärker befestigt und über ein Provisorium hinaus erweitert. Teil dessen soll auf russischer Seite nun auch ein Mega-Tunnel zwischen der besetzten Halbinsel Krim und der Region Krasnodar werden. — Russland will mit Chinas Hilfe Alternative zur Krimbrücke schaffen — Der Plan, mit chinesischer Hilfe einen Verbindungstunnel zwischen der Krim und Russland zu bauen, unterlag strenger Geheimhaltung. Dies geht aus dem Bericht der Washington Post hervor, der entsprechende E-Mails über die Pläne vorliegen. Mit am bilateralen Konsortium beteiligt soll unter anderem die Chinese Railway Construction Corporation (CRCC) sein, die ihre Mitarbeit unter der «strikten Bedingung absoluter Vertraulichkeit» zusagte. Generaldirektor des Konsortiums soll der russische Geschäftsmann Vladimir Kalyuzhny sein. Möglich, dass der Plan als Reaktion auf die erfolgreichen Angriffe der Ukraine auf die Krimbrücke in die Wege geleitet wurde. Diese dient seit der uneingeschränkten Inbetriebnahme im Dezember 2019 als wichtigste logistische Verbindung zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland. Da das russische Militär wohl nicht uneingeschränkt für den Erhalt der Versorgungsroute garantieren kann, hat Russland nun einen Tunnel unter der Straße von Kertsch als sicherere Alternative auserkoren. — Bau eines Tunnels zwischen Russland und der Krim ist kompliziert — Die Umsetzung des Baus dürfte mit vielen Herausforderungen verbunden sein. Eine davon ist eng mit der Frage der Finanzierung verbunden. Dafür sorgen soll eine chinesische Bank, die ebenfalls in den Mails Erwähnung findet. Die Bank sei bereit, «ihre Dollar-Gelder in Rubel umzuwandeln, um sie auf die Krim zur Finanzierung von Projekten zu transferieren». Eine große Hilfe für Russland, das aufgrund internationaler Sanktionen in Sachen Finanzmarkt besonders auf Unterstützung von außen angewiesen ist. — Die Langfristigkeit eines solchen Projektes kann auch ein Hinweis auf die Pläne Putins sein. Da die Krim eine herausgehobene Stellung in den Plänen Russlands spielt, ist zu erwarten, dass die Halbinsel um jeden Preis gehalten werden soll. Langfristig und im Notfall als auch einziger Teil der Ukraine. Ein Megaprojekt wie ein unterirdischer Verbindungstunnel würde den Anspruch Russlands manifestieren und eine Rückführung der Krim in ukrainisches Staatsgebiet erschweren. (sch)

 
 

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