Tango Argentino. Streiflichter eines anhaltenden Phänomens (2) Das Bandoneon, Königsinstrument des Tango

19.12.2023RadiokollegÖ1Verena Gruber —   –  Details

Tango Argentino

Mit dem Begriff Tango Argentino verbinden die meisten Menschen in Europa einen Tanzstil. Der ist allerdings oft mit einem Klischee verbunden: Dem Tango Argentino haftet das Melancholische, das Anrüchige und das Morbide an, hartnäckig kursiert der Mythos von Sinnlichkeit und Leidenschaft. Doch Tango Argentino ist viel mehr. Neben dem Tanz ist er eine komplexe Musikrichtung, die in Europa mittlerweile – abgekoppelt vom Herkunftsland Argentinien und Uruguay – eigenständige Wurzeln geschlagen hat. — Der Tango Argentino ist am Ende des 19. Jahrhunderts in den Metropolen Buenos Aires und Montevideo entstanden und war in seinen Anfängen eine Subkultur, die Tanz, Dichtung, Musik und Gesang vereinte. Er entwickelte sich im Hafenviertel am Großen Rio del Plata Delta, genau genommen in den argentinischen und uruguayischen Bordellen. Hier trafen Einwanderer aus der ganzen Welt aufeinander und konnten Frauen zum Tanzen «mieten». — Am Beginn des 20. Jahrhunderts eroberte der Tango Argentino auch die europäischen Metropolen. Von Paris aus brach er seinen Siegeszug an. Regelrechte Tangomodewellen überrollten Europa. Es entstanden Tanzschulen an jeder Ecke und auf den Straßen und in den Ballsälen wurde der Tango gefeiert. Auch die klassische Musik begann sich für den Tango zu interessieren. Komponisten wie Eric Satie, Igor Strawinsky, Paul Hindemith, Darius Milhaud, Erwin Schulhoff, Ernst Krenek und Kurt Weill griffen ihn auf. Doch nicht nur die klassischen Komponisten waren begeistert: In den Kulturmetropolen Europas wurden Schallplatten gepresst, Ensembles gegründet, Starsänger geboren.

 
 

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