Ein Komponist mit stilistischer Offenheit / 2023 revisited. HK Gruber zum 80. Geburtstag

08.01.2024Zeit-TonÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

HK Gruber

Die großen Aufträge erhielt HK «Nali» Gruber, ausgezeichnet mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Musik, vor allem im Ausland: Von 2009 bis 2015 war er Composer / Conductor beim BBC Philharmonic Orchestra und in der Saison 2019/20 hatte Gruber die ehrenvolle Aufgabe des Gewandhauskomponisten in Leipzig übertragen bekommen. — Im Antrittsinterview erklärte der Vielseitige, dass er sich von Anfang an als Komponist verstanden habe, ihm aber klar gewesen sei, dass er einen Brotberuf ergreifen müsse. Diesen hat er als Orchestermusiker (im ORF Radio-Symphonieorchester Wien), Dirigent und später als Chansonnier gefunden. Schlagartig bekannt gemacht als Komponist hat ihn sein Erfolgsstück «Frankenstein!!» auf Texte von H.C. Artmann im Jahr 1978, in dem er selbst als prononcierter, sprechsingender Interpret mitwirkte. Als Gründungsmitglied des in der österreichischen Neue-Musik-Szene Pionierarbeit leistenden MOBart und TONart Ensembles gestaltete er gemeinsam mit Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Otto M. Zykan bis in die 1970er Jahre Salonkonzerte. — Gruber hat eine enge Beziehung zur Sprache, vor allem zum österreichischen Idiom mit seinen Besonderheiten. Wenig überraschend, dass Textvertonungen einen großen Raum in seinem Werk einnehmen: die apokalyptische Oper «Gomorra» (UA 1993, Wiener Volksoper), «Gloria» nach einer Schweinegeschichte von Rudolf Herfurtner (Aufführungen im Münchner Volkstheater, beim Aspen Music Festival und Wien Modern), die Oper «Geschichten aus dem Wienerwald» nach Ödön von Horvath (UA 2014 bei den Bregenzer Festspielen) und «der herr nordwind» (UA 2005, Zürich) auf ein Libretto von H.C. Artmann. — Im Auftrag renommierter Orchester wie den Wiener und Berliner Philharmonikern oder dem New York Philharmonic Orchestra komponierte Gruber Werke, die er mit diesen Klangkörpern bei Festivals wie dem Lucerne Festival, den BBC Proms und in der New Yorker Carnegie Hall zumeist unter seinem eigenen Dirigat interpretierte, so etwa «Dancing in the Dark» (UA 2003 mit den Wiener Philharmonikern unter Sir Simon Rattle) und das Klavierkonzert für Emanuel Ax. — Er komponierte einige weitere erfolgreiche Instrumentalkonzerte, wie für den Trompeter Håkan Hardenberger «Aerial», das über 60 Mal aufgeführt wurde, oder ein Cellokonzert für Yo-Yo Ma (UA 1989 in Tanglewood). Mit großem Zuspruch brachte Colin Currie die beiden Konzerte für Schlagzeug «Rough Music» und «into the open …» zur Aufführung. — Grubers Kompositionen zählen zu den meistgespielten in den internationalen Konzert- und Opernhäusern, was seiner nicht einordenbaren, überaus individuellen Sprache zuzuschreiben ist. Seine Musik ist stets offen für Einflüsse anderer Genres wie Pop oder Kabarettsongs, stilistischer Motive aus früheren Epochen oder von Komponisten wie Igor Strawinsky oder Kurt Weill. Am 3. Jänner 2023 hat Gruber seinen 80. Geburtstag gefeiert. (Wiederholung vom 3. Jänner 2023)

 
 

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