Nicht-binär: Queer durch die Genderpolitik

20.01.2024DiagonalÖ1Petra Erdmann —   –  Details

My Gender

Wer nicht-binär ist, passt nicht in eine Welt, die traditionell nur die zwei Geschlechter kennt. In den letzten Jahren wird die Anerkennung ihrer Non-Binarität vor allem von einer jungen Generation gefordert und gelebt. Ob selbstbewusst oder problembeladen, selbstgewählte Genderidentitäten haben den Marsch durch die Institutionen angetreten. — Wer nicht-binär ist, passt nicht in eine Welt, die traditionell nur die zwei Geschlechter kennt. Im Unterschied zu trans Frauen und trans Männern verweigern sich nicht-binäre Menschen der traditionellen (binären) Zweiteilung in Mann und Frau. Manche nicht-binäre Menschen, bezeichnen sich etwa als genderfluid, wenn sich ihre Geschlechtsidentität zeitweise verändert oder wechselt. Andere fühlen sich gar keinem Geschlecht zugehörig und bezeichnen sich als agender. Und mit den Begriffen pangender oder polygender bringen Menschen zum Ausdruck, dass sie sich vielen oder allen Geschlechtern zugehörig fühlen. Aber das waren noch längst nicht alle Formen von nicht-binären Identitäten. — Wer macht Gender?

Wer führt die Debatte, Genderidentität selbst zu bestimmen können und diese auch juristisch und linguistisch legitimiert zu wissen? Im Englischen ist das Pronomen «they» für nicht-binäre Menschen im sprachlichen Alltag akzeptiert. Im Deutschen gibt es noch keine salonfähige Alternative, zu «sie» oder «er». Warum sind genderneutrale Angebote in öffentlichen Einrichtungen noch nicht Standard? Sehen radikale Feministinnen ihren Kampf gegen gewaltsame gesellschaftliche Diskriminierung verloren, wenn die traditionelle Zweiteilung der Geschlechter ins Wanken gerät? Zittern rechtskonservative Kreise um ihre Vormachtstellung in einem traditionell binär aufgebauten Gesellschaftssystem?

Die US-amerikanische feministische Philosophin Judith Butler hat bereits 1990 in ihrem Standardwerk «Gender Trouble» («Unbehagen der Geschlechter») konstatiert, «Die kulturellen Konfigurationen von Geschlecht und Geschlechtsidentität könnten sich vermehren ., indem man die Geschlechter-Binarität in Verwirrung bringt.» Seit 2019 bezeichnet sich Judith Butler selbst als non-binär. — In den letzten Jahren wird die Anerkennung ihrer Non-Binarität vor allem von einer jungen Generation gefordert und gelebt. Ob selbstbewusst oder problembeladen – der aktuelle identitätspolitische Diskurs durchdringt existenzielle Lebenswelten und Menschenrechtsfragen gleichermaßen. Selbstgewählte Genderidentitäten haben den Marsch durch die Institutionen längst angetreten. — Die Sozialen Medien machen nicht-binäre communities mehr und mehr sichtbar. In jugendpsychiatrischen – und Bildungseinrichtungen ist der Umgang mit nicht-binären Menschen ein elementares Thema. In der internationalen Popkultur outen sich immer mehr Kunstschaffende als nicht-binär. Für Hollywood- und Musikstars wie etwa Elliot Page oder die venezolanische Elektronikerin Arca ist die Kategorie «Mann» und «Frau» von gestern.

 
 

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