Klingender Erdwall Umwelt – der Sound der Umgebung: Das Klangatoll von Andrea Sodomka / Martin Breindl

15.02.2024Sound ArtÖ1Anna Soucek —   –  Details

Klingender Erdwall

Anna Soucek präsentiert im Gespräch mit den Künstlerinnen Andrea Sodomka und Martin Breindl, sowie mit der Landschaftsarchitektin Elisabeth Wrbka, das Klangatoll in der niederösterreichischen Kulturlandschaft Paasdorf. — In der künstlerisch gestalteten Umgebung rund um Paasdorf entstanden zwischen 1994 und 2000 Arbeiten, die bis heute zu zentralen Kunstwerken im öffentlichen Raum in Niederösterreich zählen. Letztes Jahr wurde unter anderem das Klangatoll von Andrea Sodomka und Martin Breindl technisch erneuert und baulich rekonstruiert. — Das komplexeste und gleichermaßen fragilste Projekt der Kulturlandschaft, das Klangatoll von Sodomka/Breindl, setzt Natur und Klang ausgeklügelt miteinander in Verbindung. — Der für diesen Zweck 1996 angelegte Erdwall beherbergt eine ganz besondere akustische Welt in seinem Inneren: Von der Natur inspirierte, zum Teil «ausgestorbene» Alltags- und Naturgeräusche formieren einen sich stetig ändernden Klangteppich. Das Rauschen des Urmeers und Tierlaute aus lang vergangenen Zeiten verbinden sich mit der gegenwärtigen Klangwelt von Flora, Fauna und Mensch. So entstand ein akustisches Portrait dieses Landstrichs, wie es die Kuratorin Susanne Neuburger nannte, das Laute bewahrt, wenn sie im umgebenden Alltag – wie etwa das Tengeln einer Sense – längst verklungen sind. — Die Form des Atolls, das an einem natürlichen Erdabbruch angefügt und geformt worden war, hatte sich über die vielen Jahre verändert. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten hat der Erdwall wieder seine ursprüngliche Form erhalten. Die Bepflanzung, deren Konzept wie 1998 von der Landschaftsarchitektin Elisabeth Wrbka stammt, wurde erneuert. In den vergangenen 25 Jahren, auch im Zuge des Klimawandels, sind neue Pflanzenarten in der Landschaft heimisch geworden, die in das Bepflanzungskonzept integriert wurden und nun mit der angestammten Fauna langsam in das Atoll einwachsen. Auch die für den Klang verwendete Solaranlage und Soundtechnik waren überholungsbedürftig. Eine moderne Photovoltaikanlage sorgt nun dafür, dass die Installation energieautark und -effizient funktioniert. Eine neue Beschallungsanlage erzeugt ein differenzierteres Klangbild als bisher und ermöglicht eine energiesparende und naturschonende Nachtabschaltung. — Aber auch das Klang-Material musste erneuert und sanft ins 21. Jahrhundert erweitert werden, um ein an der aktuellen Umwelt orientiertes, künstlerisches Klangerlebnis zu erzeugen. Das bedeutete, dass einige in den letzten beiden Jahrzehnten ausgestorbene Klänge dazu kamen und Töne, die es Ende der 1990er noch nicht gegeben hat, neu in den Klangteppich eingearbeitet wurden.

 
 

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