Verteidigungsministerium prüft Wurde die Bundeswehr von Russland belauscht?

02.03.2024NewsTagesschauAnna Giordano —   –  Details

Taurus Kontext

Offenbar von Russland geleakte Abhöraufnahmen setzen das Verteidigungsministerium unter Druck: Es prüft, ob Bundeswehroffiziere tatsächlich belauscht wurden. Unter Parlamentariern lassen die Berichte Sorgen wachsen.Wie konnte Russland an die Aufzeichnung eines internen Gesprächs zwischen Bundeswehroffizieren kommen? Nach entsprechenden Berichten über die veröffentlichte Aufnahme ist das Verteidigungsministerium dabei, den Vorgang sowie die Echtheit des Mitschnitts zu prüfen. «Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) hat alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet», sagte dazu eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.Der Vorgang ist brisant: Russische Medien hatten über die angeblich abgehörte Kommunikation im Bereich der Luftwaffe berichtet, Propagandakanäle veröffentlichten eine Aufnahme. Darin sollen Offiziere zu hören sein, wie sie über theoretische Möglichkeiten eines Einsatzes deutscher «Taurus»-Raketen diskutieren – auch die Frage, ob die Marschflugkörper technisch theoretisch in der Lage wären, die von Russland gebaute Brücke zur Halbinsel Krim zu zerstören.Scholz weigert sich, «Taurus» zu liefernEbenso sind die Weigerung von Bundeskanzler Olaf Scholz, «Taurus» an die Ukraine zu liefern, sowie die damit verbundenen Herausforderungen offenbar Thema. Scholz hatte sein Nein zu «Taurus»-Lieferungen Anfang der Woche ausführlich begründet und dabei vor allem technisch argumentiert. — Der Einsatz der «Taurus»-Marschflugkörper durch die Ukraine würde die Mitwirkung deutscher Soldatinnen und Soldaten bei der Zielsteuerung erfordern, sagte er. Scholz fürchtet, damit könne Deutschland indirekt in den Ukraine-Krieg hineingezogen zu werden.»Weil keiner so richtig weiß, warum der Kanzler hier blockt, kommen natürlich abenteuerlichste Gerüchte auf», zitiert das ZDF den Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz, der offenbar in der Aufnahme zu hören ist. Er soll darin auch seinen Frust darüber äußern, aus seiner Sicht falsche Informationen über die Marschflugkörper richtigstellen zu müssen. Ein weiterer Punkt im Gespräch ist, ob die Ukraine den Beschuss ohne Bundeswehrbeteiligung bewerkstelligen könnte.Brisante Aussagen zu britischen MarschflugkörpernBrisant ist zudem, dass in dem veröffentlichten Mitschnitt offenbar die Rede davon ist, dass die Briten im Zusammenhang mit dem Einsatz ihrer an die Ukraine gelieferten Storm-Shadow-Marschflugkörper «ein paar Leute vor Ort» hätten. Gerade erst hatte es in Großbritannien Verärgerung gegeben über eine Äußerung von Scholz gegeben, die ihm von einigen als Indiskretion ausgelegt wurde.»Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden», hatte der SPD-Politiker gesagt. Was genau Scholz damit meinte, ließ er offen. Der Satz wurde aber von einigen als Hinweis verstanden, Franzosen und Briten würden die Steuerung ihrer an die Ukraine gelieferten Marschflugkörper Storm Shadow und Scalp mit eigenen Kräften unterstützen. Ein Sprecher des britischen Premierministers Rishi Sunak hatte dies umgehend dementiert.Bundeswehr-Insider teilten dem ZDF mit, dass sie den Mitschnitt für authentisch halten, können ihn jedoch nicht verifizieren.

 
 

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