Ein deutscher Teufel besucht Moskau / Der Meister und Margarita

05.03.2024NewsFAZ onlineKerstin Holm —   –  Details

Meister und Margarita

Das Gute wird ausgemerzt: Die Neuverfilmung von Michail Bulgakows Roman «Der Meister und Margarita» elektrisiert das russische Publikum. Die Teufeleien im Moskau der Stalinzeit erscheinen wie ein Spiegel der Gegenwart. — Es muss mit der Wirkung schwarzer Magie zu tun haben, dass die vor der russischen Großinvasion in die Ukraine fertiggestellte Verfilmung von Michail Bulgakows Kultroman «Der Meister und Margarita» so zeitversetzt in Russland anlief, dass er dort als aktuelle Zeitsatire erscheint. Daher rechneten die ersten Zuschauer im Januar mit dem baldigen Verbot des Films. Das zweieinhalbstündige Kinodrama über Teufeleien im Moskau der Dreißigerjahre war 2021 mit einem Budget von zwölf Millionen Euro koproduziert worden vom russischen Filmfonds und von Universal Pictures, die sich 2022 zurückzogen. — Konzipiert und mit internationalen Stars gedreht hatte es in Moskau und Sankt Petersburg der amerikanisch-russische Regisseur Michael Lock shin, der sich dann als entschiedener Kriegsgegner positionierte. Kremltreue Propagandisten verlangten daher, Lock shin zum «Terroristen» zu erklären. Da das Werk – wie Bulgakows Vorlage – Repression, Zensur, Verrat und Feigheit im Stalinismus anprangert, den der Putin-Staat rehabilitiert hat und nachahmt, schmähte es der Talkshow-Einpeitscher Wladimir Solowjow als «antisowjetisch» und «antimodern».

 
 

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