Das Zentrum Berlins bleibt eine Leerstelle / unüberlegte Stadtplanung – Hans Stimman

01.03.2024NewsFAZ onlineHans Stimmann —   –  Details

Berlin Zentrum?

In der Sanierung ihres Hochhauses spiegelt sich die fortdauernd westdeutsche Perspektive der Berliner Planungsverwaltung – und zeugt damit von einem offenkundig fehlenden Gespür für das Ganze. — Als Hauptstadt der Bundesrepublik steht Berlin dafür, dass die Teilung des Landes und der Stadt selbst überwunden wurden. Aber die andauernde Debatte über die Funktion und Gestaltung der Leerräume des historischen Stadtzentrums verweist auf die Schwierigkeiten bei der Suche nach dem verlorenen Ganzen der Stadt. Die Auseinandersetzungen über die Bebauung des Molkenmarktes – immerhin des ältesten Platzes Berlins –, das Ausklammern der Quartiere rund um St. Marien und der Umgang mit dem einstigen Heilig-Geist-Viertel als bürgerliches Gegenüber des Stadtschlosses, das von 1986 an von der DDR zur Grünfläche namens Marx-Engels-Forum umgebaut wurde, werden provinziell und mit parteipolitischer Färbung geführt. — Der Unterschied zu den leidenschaftlichen Debatten, die nach der Entscheidung vom Juni 1991 über den künftigen Sitz von Bundestag und Bundesregierung geführt wurden, ist überdeutlich. Unmittelbar nach der knappen Entscheidung gegen Bonn und für Berlin folgte eine Art architekturpolitischer Vergangenheitsbewältigung im Umgang mit den Bauten aus der NS-Diktatur. Gefragt wurde etwa, ob und, falls ja, wie es möglich sei, im Gebäude des NS-Reichsluftfahrtministeriums demokratisch legitimierte Finanzpolitik zu gestalten. — Lieber sanieren statt neu denken: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bleibt, wo sie war.

 
 

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