Emotionaler Musiker, Weltbürger und Förderer der Jungen / Zum 25. Todestag des Geigers Yehudi Menuhin

10.03.2024Apropos KlassikÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Yehudi Menuhin

Er war ein klassisches Wunderkind, geboren 1916 in eine Familie russisch-jüdischer Emigranten, verbrachte Yehudi Menuhin die ersten Lebensjahre in San Francisco. Schon bald ging er für eine professionelle Ausbildung nach Europa, und studierte unter anderem in Paris bei George Enescu und in Basel. Mit zwölf Jahren debütierte er bereits in Berlin und überzeugte das Publikum mit drei Konzerten der Weltliteratur – komponiert von Bach, Brahms und Beethoven. Der Grundstein einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte war gelegt, die der charismatische, von tiefem Humanismus geprägte Musiker bis ins hohe Alter aktiv gelebt hatte. — Keine 20 Jahre alt, absolvierte Yehudi Menuhin eine erste Welttournee im Jahr 1935, die ihn in eine tiefgehende Krise stürzte. In einer eineinhalbjährigen Konzertpause befasste er sich mit sich selbst und seinem Geigenspiel, näherte sich seinem Instrument noch einmal von Neuem und ging gestärkt aus dieser heiklen Lebensphase hervor. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielte er ausschließlich für wohltätige Zwecke und bereits im Juli 1945 wieder in Deutschland, wo er eine enge Freundschaft zu Wilhelm Furtwängler aufbaute. — So manches Werk hat Menuhin im Lauf seines Lebens gleich mehrfach eingespielt, stets mit voller emotionaler Hingabe und der ihm eigenen Verbindung von Intellekt und Gefühl. Seine Aufnahmen umfassen beinahe alle gängigen Stücke für Violine, sowie auch einige, die eigens für ihn geschrieben wurden, wie etwa die Solosonate von Béla Bartòk. Menuhins kosmopolitische Haltung zeigte sich auch in außergewöhnlichen Gemeinschaftsprojekten, wie mit dem indischen Sitarspieler Ravi Shankar oder dem französischen Jazz-Geiger Stéphane Grappelli. — Seine Fähigkeit, junge Musikerinnen und Musiker zu begeistern, ihnen einen persönlichen Zugang zu den Stücken zu vermitteln und sie zu motivieren, ihren eigenen künstlerischen Weg zu finden, hat zur Gründung mehrerer Akademien geführt: die Yehudi Menuhin School in England 1963, die Menuhin Music Academy in Gstaad/Schweiz und die Nachwuchs-Organisation Life Music Now 1977 sowie den Menuhin Wettbewerb in Folkestone/Großbritannien 1983. — Yehudi Menuhin starb 1999 im Alter von 83 Jahren in Berlin. Am 12. März jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.

 
 

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