Tonkultur in der Neuen Musik

15.03.2024open: DiskursWDR 3Michael Struck-Schloen —   –  Details

Barbara Streil

Während zeitgenössische Musik bis zum Ersten Weltkrieg ganz selbstverständlich von klassisch ausgebildeten Musikern gespielt wurde, gibt es etwa seit den 1920er Jahren „Spezialisten“ und „Spezialensembles“ Menschen, die sich auf das Vokabular der Moderne eingestellt haben. Dazu gehören neue Spieltechniken, ein oft extremer Ausdruck, der Dialog mit den Komponisten, aber auch die „Ghettoisierung“ der neuen Musik in Festivals und besonderen Konzertreihen, zu denen sich oft nur ein kleines, aufgeschlossenes Publikum einfindet. Damit geht eine gewisse Spaltung der Musikwelt einher: Bis heute weigern sich Interpreten, ihre kostbare Stradivari mit Stücken von Helmut Lachenmann oder John Cage zu traktieren, die neuen Gesangstechniken schaden angeblich der Stimme, unkonventionelle Formen und Konzepte werden als unnatürlich und gewollt empfunden, weil man in den Hochschulen meist nur das klassisch-romantische Repertoire und seine Ästhetik erlernt hat. Was ist dran an solchen (Vor)Urteilen? Gibt es wirklich eine „natürliche“ Klangdisposition der vor lange Zeit etablierten Instrumente oder der Stimme, die durch Neue Musik vergewaltigt wird? Oder findet die Abgrenzung doch eher im Kopf durch immer noch existierende traditionelle Vorstellungen von „schöner“ Musik statt? Darüber unterhält sich Michael Struck-Schloen mit drei Grenzgängern zwischen klassischer und neuer Musik: der Geigerin Barbara Streil vom Asasello-Quartett; Michael Faust, dem Soloflötisten des WDR Sinfonieorchesters und mit dem Posaunisten Michael Svoboda.

 
 

SK-


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