Eine russische Rakete verfehlt Selenskyj relativ knapp: Steckt Absicht dahinter?

07.03.2024NewsNZZIvo Mijnssen —   –  Details

Selenskyj und Mitsotakis

Nach dem Vorfall während eines Besuchs des griechischen Ministerpräsidenten in Odessa kursieren widersprüchliche Erklärungen. Westliche Politiker müssen sich überlegen, wie sicher ihre Besuche im Kriegsland sind. — Der ukrainische Präsident und Griechenlands Regierungschef sind am Mittwoch relativ knapp einem russischen Raketenangriff entgangen. Wie nah der Einschlag in Odessa den Delegationen kam, ist unklar: CNN schreibt von 500 Metern, griechische Medien unter Berufung auf Regierungsquellen von weniger als 200. Der Osint-Spezialist Mark Krutov geht hingegen von einer grösseren Distanz aus. Jedenfalls flohen Wolodimir Selenski und Kyriakos Mitsotakis in ihren Autos, die Explosion war spür- und sichtbar. Die Delegationen blieben unverletzt, doch im Hafengelände Odessas kamen fünf Menschen ums Leben. Seither wird darüber spekuliert, ob Moskau das Treffen bewusst ins Visier nahm. Blogger und griechische Quellen schreiben, der Angriff habe Selenski gegolten, belegen dies aber nicht. Moskau und Kiew stellten einen Zusammenhang in Abrede: Während die Ukrainer von einem weiteren Beispiel willkürlicher Bombardierung reden, behaupten die Russen, sie hätten einen Hangar mit Marinedrohnen beschossen. Moskaus Rache für ein versenktes Kriegsschiff? Diese Erklärung wirkt plausibel. Die Ukrainer hatten in der Nacht auf Dienstag ein modernes Patrouillenschiff der Russen versenkt – das dritte Boot seit Februar. Stets kamen dabei Marinedrohnen zum Einsatz, wobei Odessa als wichtigster Hafen auch grosse militärische Bedeutung für das Schwarze Meer hat. Die Russen schlagen nach solchen Angriffen regelmässig zurück. Dabei ist es ihnen egal, ob zivile oder militärische Ziele zerstört werden. Für sie ist der Hafen von Odessa auch als Hub für ukrainische Getreideexporte ein legitimes Ziel. Blockieren können die Russen diese nicht mehr, weil ihre Schwarzmeerflotte geschwächt ist. Stattdessen haben sie laut ukrainischen Angaben seit ihrer einseitigen Aufkündigung des Getreideabkommens im Juli 2023 den Hafen 880 Mal mit Drohnen und 170 Mal mit Raketen attackiert. — Selenski und Mitsotakis besuchten am Mittwoch auch den Ort eines früheren Raketenangriffs in Odessa.

 
 

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