02.04.2024 – Konzert – BR-Klassik – N.N. —   –  Details

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Delyana Lazarova

Solist: Alexander Melnikov, Klavier — Unsuk Chin: — subito con forza»; Dmitrij Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2; Anna Clyne; — Sound and Fury»; György Ligeti: — Concert Românesc» — Aufnahme vom 21. März 2024 im Münchner Prinzregententheater — anschließend: — Franz Schubert: Streichquartett d-Moll, D 810. Bearbeitung — Der Tod und das Mädchen» (Münchener Kammerorchester: Christoph Poppen)

Für das Spielzeit-Motto — Furor» des Münchener Kammerorchesters, das in Gestalt des — Wutbürgers» gerade sein gesellschaftskritisches Potenzial austestet, standen beim jüngsten Konzert vom 21. März vor allem zwei Komponistinnen ein: Unsuk Chin und Anna Clyne. Mit einem aktuellen Werk von Unsuk Chin hat das MKO – ungeplant – einen Volltreffer gelandet, ist die in Berlin lebende Koreanerin Unsuk Chin doch gerade zur Siemens-Musikpreisträgerin 2024 gekürt worden. Als perfekten Opener präsentierte die bulgarische, in der Schweiz ausgebildete Dirigentin Delyana Lazarova Chins wahrhaft furiose Miniatur — subito con forza», geschrieben zum Beethoven-Jahr 2020. Dagegen orientierte sich die in den USA tätige Engländerin Anna Clyne an Haydn und verwob in ihrem attraktiven Orchesterstück — Sound and Fury» von 2019 Zitate aus dessen theatralischer Sinfonie Nr. 60 — Il Distratto» – und der namenlose Zorn von Shakespeares Macbeth ist auch noch in Clynes Partitur eingeflossen. Dazwischen spielt der russische Pianist Alexander Melnikov, ein guter Bekannter des MKO, das Zweite Klavierkonzert von Dmitrij Schostakowitsch, ein überschäumend verspieltes, lyrisch verträumtes und ironisch funkelndes Kabinettstück. Furios gebärdet sich auch das — Concert Românesc» des jungen György Ligeti, übrigens Chins ungeliebter Lehrmeister: Unter der folkloristischen Oberfläche aus seiner rumänischen Heimat brodelt es subversiv. Prompt eckte Ligeti 1951 damit politisch an. Heute kann man das kaum mehr nachvollziehen, so mitreißend überdreht zielt das Stück auf Ovationen ab.

SK-