Cirrus, Stratus, Cumulus – Eine Wolkenkunde

13.04.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Cirrus tratus,

‹Le week-end› schaut in den Himmel und sieht Wolken — Eine ganze Stunde lang wenden wir unseren Blick gen Himmel, Regenbögen und Sonnenschein sehen wir, aber vor allem Wolken, kleine und zarte, dunkle und unheilverkündende, flächendeckende und metaphorische. Zwischen hohen Häuserreihen blickt ein nach New York gezogener Kalifornier gen Himmel. Arthur Russell lernt akademisch Cello und ist in den 1970er und 80er Jahren zugleich Mitglied der alternativen Downtown-Szene. Er bewegt sich in seinem kurzen, heftigen Leben voll Abenteuerlust zwischen allen Musikszenen und Anfang der 80er Jahre lässt er eine glückliche Wolke gen Himmel schweben. — Lucky Cloud in Your Sky, a little rain, a little fun» – und dann – — one, one kiss». Das ist Violoncello und Pop, Avantgarde und Song, Arthur Russell im New York der 80er Jahre. Im Netz findet man übrigens unter dem Titel — Terrace Of Unintelligibility» ein von unserem alten Freund Phill Niblock 1988 gedrehtes, radikales Video, das Arthur Russell beim Cellospielen und Singen in Close-Up-Aufnahmen zeigt. — Das 20. Jahrhundert beobachtete gerne Wolken, vielleicht sogar mehr denn je. Bloße Aggregatszustände wurden musikfähig, einem irisierenden Schweben und Gleiten wurde erzählerische Kraft zugestanden. — Clocks and Clouds» nannte György Ligeti eine seiner Geschichten über geordnete und vorgeblich chaotische Aggregatszustände. Seine schönste — Cloud» ist aber vielleicht die Erkundung der Atmosphäre schlechthin, seine legendäre — Atmosphère» aus 1961. Ein Orchester als flüchtige Verkörperung der Zartheit einer Wolke. — Und mit diesem Flirren im Rücken landen wir sicher und schnurstracks auf der berühmten Wolke Nummer 7. Doch Achtung – auf dem Weg zum sprichwörtlichen Glück sind bekanntlich immer kleine Fallen eingebaut. Hier ist es eine numerische Falle: Im Englischen ist nämlich der Zustand höchsten Glücksgefühls nicht auf der 7er Wolke zu finden, sondern auf Wolke Nummer 9. Und auf der empfangen uns die Avantgarde-Popkünstler Ryuichi Sakamoto und David Sylvian. Zwei, die mit wenig Worten viel versprechen: nämlich — Happiness to the Ending of Time». Willkommen auf Cloud Number 9.

 
 

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