17.04.2024 – Gedanken für den Tag – Ö1 – Wolfgang Müller-Funk —   –  Details

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Lord Byron

Er war das enfant terrible der englischen Romantik, Poet, Politiker, Abenteurer, Dandy und Liebhaber attraktiver und ambitionierter Frauen: Lord George Gordon Byron. Mit nicht einmal 15 Jahren schreibt er für seine Cousine Mary, Idealbild der romantischen Geliebten, bewegende Liebesgedichte, mit 18 Jahren veröffentlicht er seine ersten Gedichte, mit 21 Jahren wird Byron Mitglied des damals einflussreichen Oberhauses. Im gleichen Jahr begibt er sich mit einem Freund auf Reisen nach Griechenland und in die Türkei. 1810 durchschwimmt er spektakulär die berühmte Meeresenge Hellespont und verewigt seine Reisen in dem Versepos — Childe Harold´s Pilgerfahrt». Er wird zum Vorkämpfer der italienischen und griechischen Freiheitsbewegung und unterstützt den Kampf der britischen Arbeiter gegen die Einführung neuer Maschinen.Er ist vielleicht der erste moderne Dichter, der sich wie ein früher Popstar professionell inszeniert und durch sein exzessives Leben Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dabei verschwimmt die Grenze zwischen Wirklichkeit und dichterischer Fiktion. Das Bild des anarchischen und grenzüberschreitenden Solitärs in seinen Gedichten überträgt sich auf den Autor, der mit ihm verschmilzt. Zugleich aber war Byron ein geschäftstüchtiger und erfolgreicher Selbst-Vermarkter, was ihn vor dem Bankrott infolge seines kostspieligen Lebens bewahrte.Wolfgang Müller-Funk erzählt Byrons Lebensgeschichte aus Briefen, Gedichten und seinen Versepen, die um ein einziges Thema kreisen, um die Figur des liebenden Menschen, der sich nicht verstanden weiß und der, vom Sujet des Meeres angezogen, Grenzen überschreitet.

SK-