Neue Alben von Brian Eno, Marsimoto und Dino Brandão

18.04.2024Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Angie Portmann —   –  Details

Stefanie Schrank

Nach fast zwanzig Jahren an der Heliumflasche erscheint am Freitag das letzte Album von Marsimoto, dem hochgepitchten Alter Ego von Marteria. Aber wenn schon Abschied, dann im ganz großen Stil – und so punktet Marsimoto auf «Keine Intelligenz» wieder mit gagaesken Wortspielen, feiert zu Boom-Bap und tiefergelegten, dubsteppigen Beats u.a. von DJ Koze die üblichen benebelnden Substanzen genauso wie seinen big fett green Edding oder auch seinen eigenen Abschied. Bye Bye Marsi … Welcome Dino. Der Schweizer Musiker und Sänger Dino Brandão legt mit «Self-Inclusion» ein formidables Solo-Debüt vor, dessen Stil er selbst «Afro Psych» nennt. Aber auch alte Recken wie Brian Eno sind immer wieder für eine Überraschung gut. Das neue Eno-Biopic ist eine höchst experimentelle Doku, die sich immer wieder verändert. Eine KI setzt die Filmsequenzen immer wieder neu zusammen bzw. tauscht sie aus, wählt aus aus Hunderten von Stunden Videomaterial. Man sieht also nie exakt denselben Film. Und auch der Soundtrack dazu überzeugt, ist ein super zusammengestellter Querschnitt durch den Output eines sehr sehr spannenden, sehr einflussreichen Künstlers. Außerdem mit dabei: Digitalism, Sorry 3000, Cloud Nothings, Frankie Flowerz, Stefanie Schrank, Melvins und Pearl Jam. — Während Sorry3000 slackerhaft und doch beschwingt ihr Umfeld sezieren, singt Stefanie Schrank lieber von sich selbst, ihrer musikalischen Sozialisation mittels der Deutschpunk-Samplerreihe — Schlachtrufe BRD» … einer Punk-Sozialisation, die nicht den Sound von Stefanie Schrank geprägt hat, aber ihre Haltung. Den Mut zu machen, auch wenn›s nicht perfekt klingt. — Stefanie Schrank ist bildende Künstlerin und Bassistin der Kölner Band Locas in Love. Ihr letztes Album mit dem tollen Titel — Unter der Haut eine überhitzte Fabrik» ist jetzt schon wieder fünf Jahre her. Dazwischen liegt eine unerfreuliche Pandemie, die nicht nur Stefanie Schrank aus dem Konzept gebracht hat. Aber jetzt ist Stefanie wieder da. Mit herrlich unaufgeregten, reduzierten Synthie-Songs, die bei jedem Hören noch etwas größer, noch etwas erhabener daherkommen. Selbst krautrockende Instrumentals wie der Track — Amöbe» grooven elegant dahin und scheinen dabei zu wachsen. Und Air Supplys — All out of love» klingt bei Stefanie Schrank nicht mehr unangenehm cheesy, sondern nach coolem Pop-Kino. Davon hoffentlich bald mehr… —

 
 

SK-


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