Der Mythos Glenn Gould – 2 – Ein talentierter Sonderling

16.09.2012Die großen Stars der MusikNDR KulturMargarete Zander

Glenn Gould

Der Pianist Glenn Gould hat sich über den Klassik-Betrieb hinaus mit seinen Interpretationen der Goldberg-Variationen einen Namen gemacht. Zwei Mal hat er sie aufgenommen, beide Aufnahmen wurden zur Legende.

Am 25. September 2012 wäre Glenn Gould 80 Jahre alt geworden. — Glenn Gould wurde am 25. September 1932 in Toronto geboren, sein pianistisches Talent wurde schon erkannt, als er ein Kind war. Er debütierte 1955 in New York und wurde über Nacht berühmt. Schon 1964 zog er sich aus dem Konzertleben zurück und spielte nur noch in Studios und kommunizierte vorwiegend über das Telefon. Es scheint, als habe er schon vor 50 Jahren die Medien so genutzt, wie viele Jugendliche heute. — Gould war ein Multitalent. Der kanadische Künstler spielte Klavier, Cembalo und Orgel, war Schriftsteller, produzierte Hörspiele und moderierte Fernsehshows. Seine eigenwilligen Interpretationen von Musik polarisierten von Beginn seiner Karriere an das Publikum. Für die einen ist er ein forschender Eigenbrötler, der durch seinen intellektuellen Ansatz Musik zerstörte, für andere ein wahrer Kenner, der in die Konstruktionspläne der Musik vordrang und die Werke in einem neuen Licht erscheinen ließ. Und viele unterscheiden, was sie vom Interpreten Glenn Gould hören möchten: Bach: ja, Mozart: nein. Nach seinem frühen Tod im Alter von 50 Jahren gibt es regelmäßig (Wieder-)Veröffentlichungen von Aufnahmen in Film und Ton und Essays, die er geschrieben hat. — Wer war Glenn Gould?

Goulds Aufnahmen der Goldberg-Variationen sind legendär. — Was ist bis heute so faszinierend an dem Künstler, der zu Lebzeiten durch manche Schrulligkeit wie seinen verrückten Klavierstuhl oder das Erwärmen der Hände in (zu) heißem Wasser für Schlagzeilen sorgte. Was löst heute die Neugierde auf den vor 30 Jahren verstorbenen kanadischen Pianisten aus? Wie hat Gould seine Perspektiven auf die Musik gefunden? Wollte er provozieren, erschrecken, polarisieren? Sind die vielen neuen Veröffentlichungen über den Pianisten, Schriftsteller, Musikvermittler und Exegeten immer wieder geschickte neue Aufgüsse des schon Gesagten, des längst Bekannten? Was bieten die Neuveröffentlichungen an zusätzlichen Informationen, an Erkenntnissen für die Musikwelt? Wo macht das Zuhören wieder neu Vergnügen? — Zum 80. Geburtstag sucht Margarete Zander nach den Gründen für die starke Medienpräsenz, die in Wellen immer wieder die Gemüter bewegt.

 
 

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