21.09.2015 – Im Gespräch – Deutschlandradio Kultur – Susanne Führer — – Details
Norman Manea
Vor fast 30 Jahren flüchtete der rumänische Schriftsteller Norman Manea vor dem berüchtigten Geheimdienst Securitate in die USA. Warum das Exil auch eine wunderbare Erfahrung sein kann, verrät der Autor im Gespräch. — Eigentlich habe er nie ins Exil gehen wollen, sagt der rumänische Schriftsteller Norman Manea. Doch die permanente Bedrohung durch den berüchtigten Geheimdienst Securitate in seiner Heimat trieb den damals 51-Jährigen 1986 schließlich in die USA.
Als Kind jüdischer Eltern kam er mit fünf Jahren in ein Konzentrationslager. Dort verbrachte er vier Jahre.
Die Zeit im Lager sei seine «Initiation» gewesen – «für ein Kind war das Lager eine schreckliche Erfahrung, aber eine wichtige», sagte er im Deutschlandradio Kultur. Er habe gesehen, dass Menschen sich so hassen können, dass es keine Hoffnung mehr gibt.
«Im April 1945 war ich ein alter Mann, der gerade neun wurde», hat er in einem seiner Bücher geschrieben. Bei seiner Rückkehr nach Rumänien sei er zu alt gewesen, «um wiedergeboren zu werden», erzählt er.
SK-