Gilberto Gil – Tropicalist und Kulturminister

29.06.2012Nachtmix: PlaybackBayern 2Judith Schnaubelt

Gilberto Gil

Als Gilberto Gil, einer der weltweit bekanntesten Popstars Brasiliens, im Januar 2003 sein Amt als Kulturminister antrat, hat er seinen Staatssekretären zur Feier des Tages ein paar Songs vorgespielt. Zum Beispiel «Three little Birds». Bob Marleys Trosthymne samt Refrain: «Don›t worry ›bout a thing, ›cause every little thing›s gonna be all right.» Nettes Intermezzo. Die mittlere Sensation aber war, dass Präsident Lula einen Popstar ins Kabinett berufen hatte. Noch dazu einen, der zu den brasilianischen 68ern zählte. Der die künstlerisch-revolutionäre «Tropicalia»-Bewegung mitbegründete. Den die Militärdiktatoren 1968 zusammen mit Mitstreiter Caetano Veloso wegen «Respektlosigkeit gegenüber der brasilianischen Flagge und Nationalhymne» ins Gefängnis verfrachtet und den beiden anschließend Auftrittsverbot erteilt hatten. Gilberto Gil flüchtete ins Exil, nach England. Und kehrte bald wieder nach Brasilien zurück, um erst recht Karriere zu machen. Und um seinen Landsleuten wieder seine Variante von Worldmusic ins Ohr zu beamen, diese eklektische Mischung aus Forró, Samba, Bossa Nova, Afrobeat, Funk, Rock & Pop. Ein Mix, der die brasilianische Musik modernisierte und gleichzeitig Traditionslinien bewusst machte. Alegría! Im Juli ist Gilberto Gil auf Europatournee und kommt am 16. Juli zum Jazz Sommer nach München.

 
 

SK-


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