Alle Artikel in der Kategorie “Radiogeschichten

Ö1 / Radiogeschichten

Argentinische Literatur / Das Haus der Uhren – Silvina Ocampo

11.03.2025RadiogeschichtenÖ1Julia Zarbach —   –  Details

Ein Uhrwek

Ein neunjähriger Junge schreibt seiner Lehrerin einen Brief über die jüngsten Ereignisse in seinen Ferien. Und er berichtet über die seltsamen Vorkommnisse rund um ein Fest, zu dem auch der Uhrmacher Estanislao Romagán eingeladen wurde. – – Silvina Ocampo wurde 1903 in Buenos Aires geboren und gehörte der argentinischen Oberschicht an. Sie studierte Malerei in Paris; später erschloss sich ihr die Welt der Literatur als Schriftstellerin und Übersetzerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Adolfo Bioy Casares und ihrem Freund Jorge Luis Borges gab sie bedeutende Anthologien zu phantastischer Literatur und argentinischer Lyrik heraus. Heute ist die 1993 in Buenos Aires verstorbene Autorin vor allem für ihre phantastischen Kurzgeschichten bekannt.

 
 

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Porträt der italienischen Nachkriegsgesellschaft / Natalia Ginzburg

06.03.2025RadiogeschichtenÖ1Natalia Ginzburg — Julia Zarbach —   –  Details

Natalia Ginzburg

»Alle unsere Gestern». Von Natalia Ginzburg. Aus dem Italienischen von Maja Pflug. Es liest Eva Mayer. — Im Roman «Alle unsere Gestern», der erstmals 1963 veröffentlicht wurde, folgt Natalia Ginzburg der Familie C., deren Leben von den Wirren des Krieges und den darauffolgenden politischen Umbrüchen geprägt ist. Ein Porträt der Familie als Mikrokosmos einer ganzen Gesellschaft, vor den Herausforderungen der Nachkriegsjahre. — Natalia Ginzburg (1916-1991) zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Italiens des 20. Jahrhunderts. Sie war auch als Essayistin und Übersetzerin aktiv und erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen.

 
 

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Geschichten aus Wolhynien / Wildwuchs – Chaim Nachman Bialik

04.03.2025RadiogeschichtenÖ1Gudrun Hamböck —   –  Details

Wolhynien Szenerie

«Wildwuchs» von Chaim Nachman Bialik. Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama. Es liest Florentin Groll. — Um die Wölfe aus dem Dorf zu scheuchen, stehen die Männer auf den Dächern und ahmen das Brummen der Bären nach; Stürme können den kleinen Helden Schmulik eine Weile in der Luft halten, und das Hochwasser des Teteriw beschert Mordechai-Aaron eine perfekte einjährige Färse samt Futterkrippe: Tragische und komische Geschichten aus einem jüdischen Dorf Wolhyniens in den zärtlichen Schilderungen des Pioniers des Hebräischen als Literatursprache und israelischen Nationaldichters Chaim Nachman Bialik. — Drei Erzählungen, die von Feindschaft und verbotener Liebe, Stolz und Scham eines Heranwachsenden, äußerer Bedrohung und dem Traum vom verlorenen Paradies handeln, wurden von Ruth Achlama zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt: «Die beschämte Trompete», «Hinter dem Zaun» und die titelgebende Erzählung «Wildwuchs», die zwischen 1908 und 1934 entstand und aus der ein Ausschnitt in der Sendung zu hören sein wird. Außerdem findet sich in dem Band Bialiks berühmtes Langgedicht «In der Stadt des Tötens» über die russischen Pogrome in Kischinev: ein hebräisches Klagelied in mittelalterlicher Tradition, das in seinem modernen Duktus auf Paul Celan vorausweist. – – Chaim Nachman Bialik, geboren 1873 in Wolhynien, verbrachte die ersten Lebensjahre im kleinen Dorf Radiwka nahe Schitomir (ukrainisch: Schytomyr), wurde von seinem Großvater religiös erzogen, setzte sich schon als Jugendlicher für die Erneuerung der jüdischen Kultur ein, publizierte und lebte in Odessa, dokumentierte das Pogrom von Kischinev 1903, floh 1922 aus der Sowjetunion nach Berlin und wanderte 1924 nach Palästina aus. Der Dichter, Autor, Verleger und Journalist, aufgewachsen mit dem Jiddischen, öffnete die Gebetssprache Hebräisch für die Literatur, in ihr schrieb er u.a. Gedichte und Erzählungen sowie – nach wie vor sehr populäre – Kinderlieder. Um sich einer Operation zu unterziehen, kam Bialik 1934 nach Wien, wo er starb. – – Das historische Wolhynien liegt in der heutigen Nordwestukraine und gehörte im russischen Zarenreich zu einer Region, in der sich Juden dauerhaft ansiedeln durften, wodurch dort bedeutende Gemeinden entstanden.

 
 

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Du musst gegen den Wind laufen / Gesammelte Prosa von Thomas Brasch

03.03.2025RadiogeschichtenÖ1Peter Zimmermann —   –  Details

Thomas Brasch

Bertolt Brecht, Heiner Müller, Thomas Brasch – in dieser literarischen Ahnenfolge hat sich Thomas Brasch selbst gern gesehen. Und es sah ganz danach aus, als er 1977 seinen Erzählband «Vor den Vätern sterben die Söhne» veröffentlichte. Allerdings nicht in der DDR, sondern in Westdeutschland, wohin er nach der Unterzeichnung der Resolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann ein Jahr zuvor übersiedelt war. Die Erzählungen über die Konflikte junger Menschen mit dem Regime durften im Osten ohnehin nicht erscheinen. Im Westen kam er damit auf die Bestsellerlisten. Nun ist unter dem Titel «Du mußt gegen den Wind laufen» ein Band mit Thomas Braschs gesammelter Prosa von 1956 bis 2000 erschienen.

 
 

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Abgründe / Es werden schöne Tage kommen – Zach Williams

27.02.2025RadiogeschichtenÖ1Julia Zarbach —   –  Details

Zach Williams

«Es werden schöne Tage kommen». Von Zach Williams. Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell und Clemens J. Setz. Es liest Till Firit.

Zach Williams erzählt in seinem literarischen Debüt «Es werden schöne Tage kommen» vom Grauen der Begegnung mit dem ganz und gar Unbekannten – und zeigt, dass wir unsere Wirklichkeit letztlich nur wie ein Puppenhaus bewohnen. Die Geschichten in diesem Band wechseln zwischen dem Profanen und Bizarren, dem Vertrauten und Verstörenden. — Zach Williams, geboren in Wilmington, Delaware, hat Creative Writing an der New York University studiert und wurde mit dem Wallace Stegner Fellowship in Fiction an der Stanford University ausgezeichnet, wo er heute als Dozent tätig ist. Seine Erzählungen sind im «New Yorker», in der «Paris Review» und in «McSweeney›s» erschienen. Er lebt in San Francisco.

 
 

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Sollen die Despoten der Welt … einfach einen guten Roman lesen und that’s it?

26.02.2025RadiogeschichtenÖ1Ulrike Leitner —   –  Details

Gebirgs-Szene

Sollen die Despoten der Welt… einfach einen guten Roman lesen und that›s it? «Das Unbehagen». Von Thomas Arzt. Es liest Claudius von Stolzmann.

»Was haben Sie getan?» Es ist ein zutiefst irritierendes Unbehagen, das Lehrer Lorenz Urbach befällt, als ihn eine seiner Schülerinnen mit dieser Frage konfrontiert. Beruflich frustriert, privat orientierungslos und frisch geschieden, stürzt sie ihn in eine tiefe Sinnkrise. Der bislang zurückhaltende Mittvierziger verliert zuerst den Boden unter den Füßen, dann die Fassung und schließlich die Kontrolle über sein Leben. Der vor kurzem erschienene Roman von Thomas Arzt ist ein abgründiger Alpenthriller, der auch in seinen absurdesten Wendungen irritierend nahe an der Wirklichkeit angesiedelt ist.

 
 

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‹Karneval› von Sophie Reyer

25.02.2025RadiogeschichtenÖ1Philip Scheiner —   –  Details

Sophie Reyer

Neue Texte:»Karneval». Von Sophie Reyer. Gelesen von Evamaria Salcher. — «Eines ist jedenfalls sicher, wir können heute viel mehr sein, als wir uns vorstellen können – Schönheits- OPs, Genmanipulation, Hormonbehandlungen – alles ist möglich! Wie naja, wie eben bei einem Maskenball!» – Sophie Reyers leichtfüßige Erzählung von einem Partyabend nimmt den Vergleich wörtlich und betrachtet bei Technoklängen den Zeitgeist – der Karneval ist schließlich auch nur eine kollektive Anprobe anderer Identitäten. —

 
 

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Russische Spezialitäten – Dmitrij Kapitelman

24.02.2025RadiogeschichtenÖ1Peter Zimmermann —   –  Details

Dmitrij Kapitelman

Es liest der Autor — Wer beim Titel «Russische Spezialitäten» an einen Feinkostladen denkt, liegt nicht ganz daneben, denn Dmitrij Kapitelmans Eltern haben einen solchen tatsächlich in Leipzig betrieben. Und um diesen Feinkostladen beziehungsweise um die Familie Kapitelman geht es auch im Roman. Um genauer zu sein: es geht um den Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die aus Kiew stammende Familie. Früher war der Laden Treffpunkt für Exilrussen und Exilukrainer, nun ist es mit der Koexistenz zu Ende. Selbst durch die Famile zieht sich ein Riss, denn die Mutter ist eine stramme Verteidigerin der russischen Perspektive.

 
 

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Neues von Gerhard Rühm / zugvögel. 36 prosa-miniaturen + eine zugabe

12.02.2025RadiogeschichtenÖ1Martina Kudlácek, Markus Meyer — Gudrun Hamböck —   –  Details

Gerhard Rühm

»zugvögel. 36 prosa-miniaturen + eine zugabe». Von Gerhard Rühm (95. Geburtstag) und Martina Kudlácek. Es liest Markus Meyer. — Eine Amsel, deren Gesang die ganze Südhalbkugel veilchenblau färbt, Schwerarbeiterinnen, die im Schnauben vergnügter Pferde das Wort «Turmbau» zu vernehmen meinen und Anton und Antonia, die einander glückstrunken im Vollmondlicht ein- und ausatmen: Die Prosa-Miniaturen von Gerhard Rühm und Martina Kudlácek fliegen, freigelassen von jeder Konvention, auf den Schwingen eines anarchischen Witzes. — Gerhard Rühm, geboren am 12. Februar 1930, einer der wenigen echten Universalkünstler Österreichs, arbeitet im Grenzbereich zwischen Musik, Sprache, Gestik und bildender Kunst. Er begründete die «Wiener Gruppe» mit und trug mit seinen Sprachexperimenten zu den wichtigsten literarischen Entwicklungen der Nachkriegszeit bei. Sein Werkverzeichnis umfasst weit über 200 Titel – Bücher, Theaterstücke, Hörspiele, Filme, Schallplatten und Partituren. — Martina Kudlácek, geboren 1965 in Wien, ist Filmregisseurin, Drehbuchautorin, Kamerafrau und Filmproduzentin. Ihren ersten internationalen Erfolg hatte sie 2001 mit dem Dokumentarfilm «Im Spiegel der Maya Deren», für den sie unter anderem den Wiener Filmpreis erhielt. 2012 lief «Fragments of Kubelka», ihr vielbeachtetes Porträt des Avantgardefilmers und Kulturtheoretikers Peter Kubelka.

 
 

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American Dream / Das ist bei uns nicht möglich – Sinclair Lewis

06.02.2025RadiogeschichtenÖ1Julia Zarbach —   –  Details

American Icons

In «Das ist bei uns nicht möglich» erzählt der amerikanische Schriftsteller Sinclair Lewis (1885-1951) die Geschichte von Doremus Jessup, einem Journalisten in einer fiktiven amerikanischen Stadt, der Zeuge des Aufstiegs eines faschistisch inspirierten Politikers namens Berzelius «Buzz» Windrip wird. Windrip, ein charismatischer Demagoge, nutzt die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung und die Ängste vor sozialer und wirtschaftlicher Instabilität, um die Macht zu übernehmen und eine Diktatur zu errichten. Lewis zeichnet ein düsteres Bild von einer Gesellschaft, die langsam ihre demokratischen Werte verliert, während die Menschen angesichts von Lügen, Propaganda und politischer Manipulation immer mehr in den Abgrund stürzen. – – Erstmals 1935 veröffentlicht, gilt der Roman auch heute noch als ein kraftvolles Warnsignal und eine scharfsinnige Auseinandersetzung mit den Gefahren von Populismus und autoritären Regimen. – – Sinclair Lewis wurde am 7. Februar 1885 in Sauk Centre, Minnesota, geboren und gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er studierte an der Yale University und begann seine literarische Karriere zunächst mit Kurzgeschichten, bevor er mit seinen ersten Romanen größere Anerkennung fand. Lewis wurde besonders für seine scharfsinnige Gesellschafts- und Kulturkritik bekannt. Im Jahr 1930 erhielt Sinclair Lewis als erster amerikanischer Autor den Nobelpreis für Literatur, eine Auszeichnung für seine «tiefgründige und kritische Betrachtung des amerikanischen Lebens». Er starb am 10. Januar 1951 in Rom.

 
 

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Einen Hügel schreiben / Die Nordseite des Juliau – Nicolas Pesquès

04.02.2025RadiogeschichtenÖ1Gudrun Hamböck —   –  Details

Mont Juliau

»Die Nordseite des Juliau». Von Nicolas Pesquès. Aus dem Französischen von Lisa Spalt. Es liest Stefan Suske. — Was dem Maler Paul Cézanne seine Montagne Sainte-Victoire, ist dem Schriftsteller Nicolas Pesquès der Mont Juliau. Den Hügel im Ardèche-Gebirge macht der 1946 geborene französische Schriftsteller zum Mittelpunkt von 18 Büchern, zusammengefasst in 10 Bänden. Die Landschaft bildet einen Erfahrungsraum, in dem die instabile Verbindung zwischen Worten und Objekten ausgelotet wird – beschreibend, erzählend, spekulierend. Die Aufgabe ist unmöglich: einen Hügel schreiben. Die Veränderlichkeit des Objekts und des das Objekt erfahrenden Menschen, vor allem aber die Möglichkeiten und Grenzen der Sprache, machen immer wieder einen neuen Anlauf nötig.

Und so wird das Juliau-Projekt zu einer poetischen Untersuchung des Schreibvorganges und der Eigenkräfte der Sprache selbst. Zu hören ist ein Ausschnitt aus dem ersten, 1980 erschienenen Buch.

 
 

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